Im Herzen Bayerns

Eine bezaubernde Stadt in Bayern – Altötting, etwa eine Autostunde von München entfernt, beherbergt das wichtigste deutsche Marienheiligtum und empfängt jährlich etwa eine Million Pilger. Im Herzen der Stadt, am Kapellplatz, steht eine kleine spätgotische Kirche. Lassen Sie sich jedoch nicht von der Größe des Gebäudes täuschen – trotz ihrer bescheidenen Größe ist die Gnadenkapelle Bayerns Nationalheiligtum, das der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet ist.
Dieser Ort ist sowohl historisch wichtig, da er Zeuge wichtiger Ereignisse in der Geschichte der Region und des Landes ist, als auch religiös, da hier Berichten zufolge im Laufe der Jahrhunderte viele Heilungen stattgefunden haben.
Die achteckige Kapelle zur Schwarzen Madonna in Altötting aus dem Jahr 680, als der heilige Rupert an dieser Stelle den ersten christlichen Fürsten Bayerns taufte, gilt als ältestes Marienheiligtum Deutschlands. Herzstück der Gnadenkapelle ist ein kleiner Raum, in dem in einem goldenen Altar eine Gnadenfigur der Schwarzen Madonna aus Lindenholz aus dem Jahr 1330 aufgestellt ist.
Im 17. Jahrhundert weihte König Maximilian von Bayern sich und sein Land der Jungfrau von Altötting, indem er ihr in seinem eigenen Blut einen Brief schrieb (dieser Brief befindet sich noch heute im Sockel des Tabernakels unten in der Kapelle). Seitdem wurden in der Kapelle die Herzen bayerischer Könige beigesetzt, darunter auch Kaiser Karl VII., die als eine Art königliche Ehrengarde dienen sollten.
Viele Votivgaben, die im Laufe der Jahrhunderte im Heiligtum platziert wurden, sind in der Veranda rund um die Kirche ausgestellt. Über zweitausend Votivtafeln befinden sich am Eingang der Kapelle, an der Decke, an den Wänden des Kreuzgangs und in der Gnadenkapelle selbst. Es ist schwer, auch nur einen Zentimeter freien Platz für mehr dieser illustrierten Wundergeschichten zu finden.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Figur und die gesamte Kapelle durch Kerzenruß geschwärzt. Die Gläubigen schätzten diese geheimnisvolle Dunkelheit offenbar sehr, denn 1630 strichen sie die Innenwände und die Decke der Kapelle schwarz. Nun „taucht“ jeder, der die Schwelle dieses einzigartigen, kleinen, fensterlosen heiligen Raumes überschreitet, wie in den dunklen, schützenden Schoß der Himmlischen Mutter ein.

1980 besuchte Papst Johannes Paul II. Altötting in Begleitung von Kardinal Joseph Ratzinger, der in einer nahegelegenen Stadt geboren wurde. Im Jahr 2006 kehrte Ratzinger als neu gewählter Papst Benedikt XVI. zum Heiligtum zurück und schenkte seinen Bischofsring, der heute Teil des Zepters der Heiligen Jungfrau ist.
Seit Jahrhunderten kommen Menschen mit ihren Sorgen, Leiden und Nöten hierher. An Marienfeiertagen finden unabhängig vom Wetter Lichterprozessionen auf dem Platz neben der Gnadenkapelle statt.

Unabhängig von der Jahreszeit ist es ein wunderbares Reiseziel, denn hier schlägt ständig das Herz Bayerns.

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